Wann Erste Hilfe für deinen Vierbeiner nötig wird
Erste Hilfe für deinen Vierbeiner ist nicht nur bei sichtbaren Verletzungen wichtig. Es gibt viele Situationen, in denen du schnell reagieren musst, um Leben zu retten oder größere Schäden zu verhindern. Typische Notfälle können zum Beispiel Unfälle beim Spaziergang, Stürze, Bissverletzungen oder Schnittwunden sein. Aber auch plötzliche Erkrankungen wie Vergiftungen, Hitzschlag, Atemnot oder Kreislaufprobleme erfordern sofortiges Handeln. Selbst wenn dein Hund nur apathisch wirkt oder ungewöhnlich stark hechelt, kann es ein Anzeichen dafür sein, dass etwas ernsthaft nicht stimmt. Je schneller du die Situation erkennst und Erste Hilfe leistest, desto besser stehen die Chancen, dass dein Hund gesund bleibt. Vor allem auch dann, wenn du mit deinen Erste-Hilfe-Maßnahmen einfach nur die Zeit überbrückst, bis du deinen Vierbeiner in die erfahrenen Hände deines Tierarztes oder deiner Tierärztin übergeben kannst.
Wiederbelebung beim Hund
Ein Kreislaufstillstand kann viele Ursachen haben: einen Unfall, eine Vergiftung, einen Stromschlag oder auch ein Herzleiden. In einer solchen Situation zählt jede Sekunde. Wichtig ist, dass du schnell prüfst, ob dein Hund überhaupt noch reagiert.
Lege deine Fellnase dazu auf die rechte Seite, streichle über den Brustkorb und achte darauf, ob sich dieser hebt und senkt. Wenn keine Atmung erkennbar ist und du auch keinen Herzschlag fühlst, musst du sofort mit der Wiederbelebung beginnen.
Bleibe ruhig und gehe dabei wie folgt vor:
- Hund auf die rechte Seite legen
- Kopf und Hals strecken, um die Atemwege zu befreien
- Herzdruckmassage einleiten
- Schließe das Maul und gebe über die Nase 2 Atemstöße geben
- Faustregel: Im Wechsel 30 Herzdruckmassagen und 2 Atemstöße
- Weitermachen, bis der Hund wieder atmet oder der Tierarzt übernimmt.
Achte auf die Größe deines Hundes!
Die Herzdruckmassage führst du bei Hunden etwas anders durch als beim Menschen:
Bei kleinen Hunden mit einem Körpergewicht unter 15 kg umfasst du am besten mit einer Hand den Brustkorb deines Hundes. Dabei drückst du das Herz mit Daumen und Fingern zusammen.
Wenn du einen mittleren oder großen Hund zu Hause hast, kannst du die flache Hand auf die breiteste Stelle des Brustkorbs legen und mit deiner zweiten Hand von oben rhythmisch etwa 100–120 Mal pro Minute drücken.
Weitere Erste-Hilfe-Maßnahmen, die du kennen solltest
- Verletzungen und Blutungen: Kleinere Wunden kannst du selbst erstversorgen, indem du sie mit sauberem Wasser reinigst und abdeckst. Bei stärkeren Blutungen legst du am besten einen Druckverband an und suchst sofort einen Tierarzt auf.
- Vergiftung: Hat dein Vierbeiner etwas Giftiges gefressen, fahre sofort zum Tierarzt und versuche nicht, das Erbrechen deines Hundes zu erzwingen.
- Wirkt dein Hund apathisch, atmet flach und hat kalte Pfoten, sind das Anzeichen für einen Schockzustand. Halte deine Fellnase warm, lege sie vorsichtig auf eine Decke und fahre schnellstmöglich in eine Praxis.