Warum Zeckenschutz beim Hund unverzichtbar ist
Zecken lauern im hohen Gras, im Unterholz und sogar am Waldrand auf ihre Opfer. Sie lassen sich nicht nur in der Natur finden, sondern auch in Gärten und Parks. Ein Zeckenstich bleibt oft unbemerkt, und genau darin liegt die Gefahr: Die Erreger gelangen beim Saugen ins Blut und können noch Wochen später Krankheitssymptome verursachen.
Besonders gefährliche Krankheiten für Hunde:
- Borreliose kann Gelenke, Nervensystem und Organe schädigen
- Anaplasmose verursacht Fieber, Mattigkeit und Blutgerinnungsstörungen
- Babesiose zerstört rote Blutkörperchen, kann unbehandelt tödlich verlaufen
- FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) überträgt sich nicht nur auf Menschen, sondern kann in seltenen Fällen auch für Hunde gefährlich werden, die sich in Risikogebieten aufhalten. Typische Symptome können Fieber, neurologische Ausfälle und Verhaltensänderungen sein.
Je schneller eine Zecke entfernt wird, desto geringer ist das Risiko. Deshalb ist tägliche Kontrolle ebenso wichtig wie die Anwendung von Zeckenschutzmitteln.
Zeckenschutzmittel für Hunde
Es gibt verschiedene Ansätze, deinen Hund vor Zecken zu schützen – von hochwirksamen chemischen Präparaten bis zu sanften, natürlichen Mitteln. Die Wahl hängt von individuellen Faktoren ab, wie Felltyp, Lebensstil des Hundes und eventuellen Unverträglichkeiten.
Chemische Zeckenschutzmittel
- Chemische Präparate bieten in der Regel den zuverlässigsten Schutz. Sie wirken oft mehrere Wochen bis Monate und sind daher besonders praktisch.
- Spot-on Präparate: Flüssigkeit wird im Nacken aufgetragen, verteilt sich über die Haut und tötet Zecken ab, bevor sie sich festbeißen oder kurz danach.
- Zeckenschutz-Halsbänder: Geben kontinuierlich Wirkstoff ab, halten oft 6-8 Monate.
- Kautabletten: Wirken systemisch, die Zecke stirbt beim Blutsaugen.
Vorteil: Hohe Wirksamkeit und lange Schutzdauer.
Nachteil: Manche Hunde reagieren mit Hautreizungen oder Magen-Darm-Problemen.
Natürlicher Zeckenschutz für Hunde
Vielleicht möchtest du deinen Hund auch ohne Chemie vor den Bissen der Zecken schützen. Natürliche Mittel können hier eine Alternative oder Ergänzung zu chemischen Mitteln sein. Häufig geht natürlicher Zeckenschutz allerdings mit kürzerer Wirkungsdauer einher.
- Kokosöl: Kann ins Fell einmassiert werden, die enthaltene Laurinsäure wirkt abschreckend.
- Schwarzkümmelöl: Kann nach Absprache mit deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin ins Futter gemischt werden, denn der intensive Geruch kann Zecken abschrecken. Vorher solltest du allerdings Allergien oder andere Vorerkrankungen wie Leberprobleme ausschließen können. Aber Achtung: Für deine Katze ist Schwarzkümmelöl nicht geeignet, da es für sie giftig ist.
- Ätherische Öle: Zum Beispiel Zitroneneukalyptus kannst du stark verdünnt anwenden und die Mischung im Fell an Beinen, Brust, Nacken und Schwanzansatz deines Hundes auftragen.
Diese Methoden eignen sich vor allem dann, wenn dein Hund empfindlich auf chemische Wirkstoffe reagiert oder auch als zusätzliche Maßnahme in Kombination mit konventionellen Mitteln.
Tägliche Zeckenkontrolle
Egal, für welche Präparate du dich entscheidest, das regelmäßige Absuchen deines Hundes nach Spaziergängen ist trotzdem Pflicht. Vor allem in der Zecken-Hochsaison solltest du täglich kontrollieren.
Achte besonders auf Stellen wie:
- Kopf und Ohren
- Halsbereich
- Zwischen den Zehen
- Bauch und Achseln
Zum Entfernen eignen sich spezielle Zeckenzangen oder Zeckenkarten. Wichtig ist, die Zecke möglichst nah an der Haut zu greifen und langsam herauszuziehen, um den Kopf nicht abzureißen.