Gerüchteküche: Ein angebliches Verbot
Das Gerücht, dass veganes Hundefutter in Großbritannien verboten sei, beruht auf Missverständnissen und einer Fehlinterpretation der britischen Gesetzeslage zur Tierhaltung und -ernährung. Entscheidende Informationen sind in diesem Zusammenhang wohl möglich falsch verstanden worden. Besonders in den sozialen Medien verbreitete sich das Gerücht, dass das britische Tierschutzgesetz, der Animal Welfare Act, vorschreiben würde, dass Hunde eine fleischbasierte Ernährung erhalten müssen. Diese Annahme entspricht jedoch nicht der Wahrheit.
Die Realität: Was wirklich hinter dem Gesetz steckt
Kurz gesagt: Der Animal Welfare Act von 2006 aus Großbritannien verpflichtet Tierhalter dazu, für das Wohl ihrer Tiere zu sorgen. Darunter fällt nach Abschnitt 9, Punkt 2b unter anderem der Anspruch auf eine geeignete Ernährung. Das Gesetz schreibt jedoch nicht vor, wie der Speiseplan eines Hundes konkret gestaltet sein soll oder dass zwingend tierische Produkte enthalten sein müssen. Stattdessen wird betont, dass die Nahrung den Nährstoffbedarf des Tieres decken muss, um die Gesundheit des Hundes zu gewährleisten. Entgegen der Berichterstattung einiger Medien drohen britischen Hundebesitzer*innen, die ihren Vierbeiner rein pflanzlich ernähren, also keine Geldstrafen oder sonstige rechtliche Konsequenzen. Die British Veterinary Association spricht sich in diesem Sinne auch nicht für eine bestimmte Ernährungsform aus, die für Hunde am gesündesten ist. Stattdessen betont die Organisation, dass die individuellen Bedürfnisse des Tieres und die Lifestyle-Entscheidungen der Besitzer*innen im Vordergrund stehen sollten. Wenn du mehr zum Thema erfahren möchtest, kannst du hier mehr dazu lesen.
Was spricht für eine vegane Hundeernährung?
Hunde sind Allesfresser. Das bedeutet, dass sie problemlos sowohl tierische als auch pflanzliche Nahrung verdauen können. Auch das British Journal of Nutrition verwies im Rahmen von Untersuchungen darauf, dass der Gesundheitszustand von Hunden mit einer pflanzlichen Ernährung genauso gut war wie von Hunden, die ein fleischhaltiges Futter erhielten. Wichtig ist darauf zu achten, dass alle notwendigen Nährstoffe enthalten sind und die Umstellung auf ein neues Futter sorgfältig durchdacht ist, um Mängel zu vermeiden. Das gilt insbesondere für essenzielle Nährstoffe wie Proteine, Vitamine und Mineralstoffe. Bei einer Futterumstellung empfiehlt es sich in jedem Fall, mit einem Tierarzt oder Ernährungsberater für Haustiere ins Gespräch zu kommen und über die individuellen ernährungsphysiologischen Anforderungen deines Hundes zu sprechen.